Einleitung
Immer mehr Menschen interessieren sich für Kryptowährungen und wollen in diese investieren. Eine der goldenen Regeln ist, nicht sein gesamtes Geld auf eine einzige Karte zu setzen, sondern ‘breit‘ zu streuen um das Risiko zu verringern. Jedoch ist der Einstieg und das Erstellen eines breiten Portfolios in der Welt der Kryptos nicht leicht. Neben dem Verständnis der neuen Technologie und den Hintergründen unterscheiden sich die einzelnen Projekte auch stark in ihren Konzepten, Team-Konstellationen, Zielen und Potenzial. Vor allem gibt es Fragen wie: Welches Projekt ist vielversprechend, was für Probleme werden gelöst und wo liegen mögliche Schwachstellen. Darüber hinaus sollte auch die Entwicklung der Projekte weiterverfolgt werden. Dies ist ein sehr großer Arbeitsaufwand und nicht für jeden potenziellen Investor machbar. Investments werden gehemmt, vor allem für kleine, private Investoren.
Ein ähnliches Problem existiert auch im Finanzmarkt, hier kann und will sich nicht jeder über einzelne Unternehmen & Märkte informieren, deren Geschäftsberichte durcharbeiten und abwägen, wie viel Wachstumspotenzial in diesem Projekt oder einer gesamten Branche liegt. Dieses Problem hat man sehr elegant mit Investmentfonds gelöst. Ein Investmentfonds bündelt das Geld der Anleger und investiert dieses dann in mehrere Anlagebereiche (Aktien, Anleihen, Immobilien etc.). Das Risiko wird damit gestreut und minimiert. Sollte ein Unternehmen in die Insolvenz gehen, ist so nicht gleich das gesamte Investment hinfällig. Im Gegenzug zum geringeren Risiko sind die Renditen natürlich auch kleiner.
Es gibt unterschiedlichste Formen von Investmentfonds. Sehr spezialisierte Fonds (z. B. Aktienfonds die nur in Technologiekonzerne investierten) oder Fonds mit sehr geringem Risiko (z. B. Rentenfonds). Daneben gibt es Fonds, die aktiv durch einen Manager verwaltet werden oder passiv einem bestimmten Index folgen (z. B. DAX). Für die Kyptowelt gibt es so etwas noch nicht. Man kann in einer Bank nicht in einen Fonds investieren, der sich auf Kryptowährungen/Projekte spezialisiert hat. Genau hier kommt ICONOMI ins Spiel.
Was ist das Konzept von ICONOMI?
Die Idee hinter ICONOMI ist es, eine Plattform bereitzustellen, in der man sehr einfach in passive oder aktive Kryptofonds investieren kann. Um diese Plattform aufzubauen, hat ICONOMI selbst einen ICO im Oktober 2016 durchgeführt und dabei etwa 10 Millionen USD eingenommen. Im Gegenzug wurden 85 Millionen ICN (ein ERC-20 Token) ausgeschüttet.
Die Fonds sind ausschließlich auf Token/Währungen aus der Kryptowelt spezialisiert. ICONOMI nennt die Krytowährungen „Digital Assets“. Unter diesen Begriff sind alle gängigen Tokens erfasst von Bitcoin über Ethereum, Lisk bis zu Golem. Diese Digital Assets werden in Fonds zusammengefasst. Dieser wird entweder selbst von ICONOMI bereitgestellt oder von externen, sogenannten ‚DAA‘-Managern (Digital Asset Arrray Manager). Auf der Plattform kann der DAA-Manager die Zusammenstellung seines Fonds beschreiben sowie seine Anlagephilosophie und Ziele erläutern. Ist man als potenzieller Investor von dem Fonds überzeugt, kann man dann über die Plattform in diesen investieren. Seit dem 29.09.2017 sind insgesamt 12 ‚fremde‘ DAAs zugelassen worden. Diese können hier eingesehen werden. Es sollen weitere im nächsten Jahr folgen.
Der BLX und CCP von ICONOMI
ICONOMI selbst bietet für den Einstieg zwei eigene Fonds an. Den BLX (Columbus Capital Blockchain Index) und den CCP (Columbus Capital Pinta).
BLX
Der BLX ist ein passiv verwalteter Indexfonds. Dieser Fonds soll die gesamte Krypto-Ökonomie abbilden. Daher müssen die Tokens bestimmte Kriterien erfüllen. Ein solches Kriterium ist beispielsweise, dass die Marktkapitalisierung aller aufgenommenen Tokens zusammen über 70% der gesamten Marktkapitalisierung im Kryptomarkt entsprechen. Auch müssen alle Tokens auf der Blockchain-Technologie basieren. Die genauen Anforderungen hat ICONOMI für den BLX hier definiert (Link: https://medium.com/iconominet/iconomi-icnx-daa-rules-update-5a59dd2761c). Die Zusammensetzung des Fonds wird jeden Monat entsprechend der Kriterien sowie Marktlage verändert und kann man jederzeit hier eingesehen.
CCP
Beim CCP handelt es sich um einen aktiv verwalteten Fond. Einem Team aus Experten führt den CCP und hat ein höheres Renditeziel als der BLX. Hier wird auch in Startups und lukrative ICOs investiert. Die Investmentfirma Columbus Capital verwaltet diesen Fond. Investieren kann man in den CCP nur indirekt. Das genutzte Kapital besteht aus dem noch nicht verbrauchten ICO Vermögen. Kauft oder hält man ICONOMIs ICN Token, ist man automatisch in den CCP Fond investiert.
Funktionsweise
Nach der Registrierung und Anmeldung auf der ICONOMI Plattform könnt ihr insgesamt über 5 verschiedene Wege Währungen überweisen. Akzeptiert werden Bitcoin, Ether, CFI, ICN und BLX-Token. Das ICONOMI-Team arbeitet aber daran, dass USD und Euro ebenfalls eingezahlt werden können. Auf der Plattform kann man dann in die unterschiedlichen DAA’s investieren. Zurzeit wird nur der von ICONOMI selbst angebotene BLX Fond angeboten.
Was passiert, wenn man in den BLX Fond investiert?
Nehmen wir an, es werden Ether im Wert von 1000€ eingezahlt und in den BLX-Index investiert. Man kauft damit die entsprechende Menge an BLX-Token, der Token fungiert wie ein Anteilsschein an dem Fonds. Der Preis des BLX Index setzt sich aus den aktuellen Preisen der Kryptowährungen zusammen.
Ein Beispiel: Aktuell setzt sich der BLX-Index zu jeweils 15% Bitcoin und Ether, zu 13% Dash und Monero, Lisk zu 10% und viele weiter um die 5% (Golem, Steem, Waves, etc) zusammen. Werden nun 1000€ in den Fonds investiert, werden diese entsprechend der Anteile in die einzelnen Kryptowährungen investiert. Also es werden für 150€ Bitcoin und Ether erworben und in ‚cold wallets‘ eingelagert (Link: https://en.bitcoin.it/wiki/Cold_storage).
Eine weitere Besonderheit ist, dass BLX-Token ist ein ERC-20 Token auf der Ethereum-Blockchain. Das bedeutet, ihr könnt diesen auf ein eigenes Paperwallet/Hardware-Wallet (Trezor, LedgerS) einlagern.
Warum ist das Verlustrisiko geringer?
Durch das Investment in den Fond macht ihr automatisch eine Risikodiversifikation. Man setzt nicht auf einen einzigen Token oder Projekt, sondern auf über 70% der gesamten Krypto-Ökonomie. Dadurch ist das Risiko eines Totalverlustes wesentlich geringer, jedoch sind auch die Gewinne nicht astronomisch hoch. Ein Beispiel: Bitcoin macht 15% des Fondsvolumens aus. Steigt der Preis von Bitcoin um 100% und alle anderen Preise bleiben gleich, dann steigt der Wert des BLX Token nur um 15%, nicht um 100%. Dies gilt im umgekehrten Fall auch. Fällt der Bitcoin-Preis um 100%, ist der Wert des BLX Token nur um 15% gesunken. Man sichert sich stärker gegen das Risiko eines Totalverlustes ab, muss aber auch geringere Gewinne hinnehmen.
Gleiches machen viele Anleger im Kryptobereich jetzt schon, nur die wenigsten gehen ‘all-in‘ und setzten auf einen einzigen Token. Das ganze ist aber nicht einfach mit wenigen Klicks zu bewerkstelligen. Diversifiziert man sein Portfolio selber, dann muss man Token selbständig auf verschiedenen Handelsplattformen kaufen und auf den entsprechenden Wallets einlagern. Über ICONOMI könnt ihr direkt in eine solches diversifiziertes Portfolio investieren. Es fungiert dabei wie eine zusätzliche Ebene, die den Einstieg in die Kryptowelt vereinfacht.
Was hat es mit dem ICN auf sich?
Der ICN Token hat mehrere Funktionen. Zum einen wird der ICN Token benötigt um auf der ICONOMI Plattform zu interagieren und bestimmte Zugänge zu bekommen. Genauere Informationen zu den einzelnen Funktionen soll zum Ende des Jahres kommen. Daneben steht der ICN Token aber auch für das komplette Unternehmen ICONOMI. Es ist sozusagen eine Aktie. Dies ist zwar nicht regulatorisch abgesichert, jedoch hat sich das ICONOMI Team klar dafür ausgesprochen und treibt diese Festlegung voran. Dies erlaubt ICONOMI nämlich indirekte Ausschüttung des Unternehmensgewinns an die Anteilseigner (ICN-Halter). ICONOMI kauft mit einem Teil der Einnahmen ICN vom Markt und sendet diese an einen Smart Contract, der diese nicht mehr versenden kann. Die Tokens werden verbrannt. Dadurch sind immer weniger ICN im Umlauf, was zu einem Preisanstieg von ICN führt. Damit partizipiert jeder Halter von ICN indirekt und erhält eine Dividende durch Wertsteigerung.
Geschäftsmodell (ICN Rückkauf / Gebühren)
ICONOMIs Geschäftsmodell basiert, wie das aller Plattformen, auf Gebühren. Alle Fonds müssen eine Gebühr an ICONOMI abgeben. Beim BLX muss jeder Investor eine jährliche Gebühr von 3% zahlen, diese wird anteilig alle 6 Stunden berechnet. Daneben muss jeder eine Verkaufsgebühr von 0,5% bezahlen. Der geschlossene Fond CCP zahlt eine 20% Performancegebühr an ICONOMI. Bei den fremden DAAs müssen diese 30% der selbstbestimmten Gebühr abtreten und es existiert eine 0.1% Kauf- und Verkaufsgebühr (Diese stehen aber noch nicht abschließend fest). Alle Einnahmen werden an die ICN Halter ausgeschüttet durch die oben genannten Rückkauf von ICN.
Team von ICONOMI
ICONOMI ist ein slovenisches Unternehmen und wurde von selben Team gegründet, welches Cashila entwickelt hat. Seit dem ICO ist das Team auf insgesamt 27 Mitglieder angewachsen. Tim M. Zagar, Jani Valjave, Ervin Usic Kovac und Gregor Lah sind die Gründer.
Kritik
Ein wirklicher Nachteil ist, dass ICONOMI, ähnlich wie eine normale Kryptobörse, Vertrauen benötigt. ICONOMI selbst lagert die eingezahlten Währungen ein und kontrolliert die privaten Schlüssel. Ebenso verhält es sich mit den eingezahlten US-Dollar und Euro. Damit ist es kein wirklich dezentrales Projekt.
ICONOMI bedient sich eines alten Geschäftsprinzips aus der Investmentbranche und hat es lediglich auf die Kryptowelt übertragen. Jedoch bietet dies viele Vorteile, da zum einen diese Finanzdienstleistung noch nicht für Kryptowährungen existiert, zum anderen sind dies außerdem erprobte Konzepte.
Die Plattform selbst wird ihr größtes Potenzial entfalten, wenn Euros und Dollar eingezahlt werden können. Damit ist das Investment in Kryptowährungen für den risikoscheuen Ottonormalverbraucher wesentlich vereinfacht. Dazu zählt auch, dass die Oberfläche von ICONOMI intuitiv gestaltet ist. Interessant wird die Entwicklung der DAAs. Mit einer großen Vielfalt, könnten diese auch eine hohe Zahl an Investoren anziehen.